Jugendliche als „Lesebotschafter“ der Stadtbücherei

13. Juni 2007 | Von | Kategorie: Bibliotheken regional, LeseKids

Die „Lesebotschafter kommen“: Ab dem Schuljahr 2007/2008 gibt die Stadtbücherei Jugendlichen ab 14 Jahren die Möglichkeit, sich in der Bücherei ein Taschengeld zu verdienen und nebenbei wertvolle Kompetenzen zu erwerben, die ihren weiteren Lebensweg bereichern. Die Tätigkeiten sollen im weitesten Sinne die Jugendlichen für Bücher und Medien begeistern und ihre Lust, sich Wissen anzueignen, fördern.

Mit dem Projekt knüpft die Stadtbücherei an eine schöne Tradition an. Bis in die 90er hatte man durchweg positive Erfahrungen bei der Mitarbeit von Jugendlichen in der Bücherei gemacht. Jahrzehntelang unterstützten Schülerinnen und Schüler in der Hauptstelle, in den Zweigstellen und vor allem auch in der Schulbibliothek der Internationalen Gesamtschule (IGH) tatkräftig den Büchereibetrieb. So dokumentiert es Jörg Burkhard anschaulich in der Festschrift „Bücher, Bauten, Begegnungen“ zum 100. Geburtstag der „Volkslesehalle“.

Sei es im direkten Umgang mit Büchern beim Einstellen, bei der Unterstützung des Thekenpersonals, bei der Kleinkindbetreuung in der Kinderbücherei und weiteren leichten Tätigkeiten – mit dem Projekt „Lesebotschafter“ werden Jugendliche systematisch und auf vielfältige Weise an den Umgang mit Büchern und anderen Medien herangeführt. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und wird von Manfred Lautenschläger (MLP) unterstützt. „Das Projekt Lesebotschafter kommt meinem Wunsch entgegen, speziell die Zielgruppe Kinder und Jugendliche zu fördern“, sagt der Gründer und Vorstandsvorsitzende der MLP AG.

Außerdem stockt Lautenschläger mit einem Betrag von 10.000 Euro den Bestand der Jugendbücherei auf. Die Leiterin der Stadtbücherei Regine Wolf-Hauschild ist stolz: „Wir freuen uns sehr, das wir über den Kontakt mit der Stiftung Lesen und dem Projekt Lesestart Manfred Lautenschläger dafür gewinnen konnten, die Arbeit der Stadtbücherei zu unterstützen. Dies soll insbesondere den Jugendlichen zu Gute kommen, dass sie nicht nur am PC sitzen.“

Die Auswahl der „Lesebotschafter“ soll mit Unterstützung des Jugendgemeinderats erfolgen und noch vor den Sommerferien abgeschlossen sein. Im September ist eine Auftaktveranstaltung für die Jugendlichen geplant, der Oktober gilt als „Schnuppermonat“ und für die Herbstferien ist eine gründliche Einführung vorgesehen, um die jugendlichen Helferinnen und Helfer für den Büchereialltag fit zu machen und darüber hinaus ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen zu stärken. Wer von ihnen dann Anfang November die Verpflichtungsurkunde unterschreibt und bis zum Ende des Schuljahrs fest zum Team der Stadtbücherei gehört, wird im alltäglichen, selbstverständlichen Umgang mit Büchern eine intensive persönliche Bindung zum Lesen aufbauen und automatisch als „Lesebotschafter“ in der Schule und im Freundeskreis wirken. [Pressedienst der Stadt Heidelberg 13.06.07]

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