Michael Krausnick: Matthias Erzberger

21. November 2005 | Von | Kategorie: Buchmarkt regional


Unter dem Titel: “Matthias Erzberger – Konkursverwalter des Kaiserreichs und Wegbereiter der Demokratie” haben Michael Krausnick und Günter Randecker ein Porträt des Mannes vorgelegt, dessen Unterschrift für die deutsche Seite unter den Versailler Vertrag den 1. Weltkrieg beendete und der mit dieser Unterschrift sein eigenes Todesurteil ausfertigte. Als “Novemberverbrecher, Erfüllungspolitiker, Volkverräter und Jude” wurde Erzberger am 21.August 1921 bei einem Spaziergang im Schwarzwald von zwei Attentätern des “Germanenordens” ermordet.
Das Buch – als Band 2 der Reihe “Rhein-Neckar-Bücke” erschienen – basiert auf der gleichnamigen SWR-Hörfunksendung und der von Günter Randecker im Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv erstellten Ausstellung “Matthias Erzberger – Reichsminister in Deutschlands schwerster Zeit”. Auf achtzig Seiten werden einerseits die Entwicklung Erzbergers vom Kriegsverfechter bis zum Vater der Friedensresolution und Vordenker des Völkerbundes kurz und prägnant zusammengefasst. Andererseits wird Erzberger auch als Finanzminister und Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit gewürdigt. Ausgewählte Dokumente und Bildmaterial ergänzen den Text in hervorragender Weise.
Krausnick, Deutscher Jugendliteraturpreis 1991 und 1995 sowohl für den Adolf-Grimme wie für den CIVIS Fernsehpreis nominiert, und Randecker verstehen es unprätentiös, fernab reisserischer “Breloerismen”, historische Fakten verständlich zu vermitteln. Von Preis und Umfang als ergänzende Unterrichtslektüre geeignet, sei es allen Geschichtslehrern wärmstens empfohlen.
Michael Krausnick, Günter Randecker: Matthias Erzberger – Konkursverwalter des Kaiserreichs und Wegbereiter der Demokratie, Hamburg 2005, ISBN 3-8334-3586-0
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